Die Einheit bewahren

Die Einheit bewahren

Die Einheit bewahren“ ist eine Aufforderung, von der wir in Epheser 4,3 lesen. Die Einheit, von der hier geschrieben steht, ist die Einheit, die Gott uns geschenkt hat und die im Wesen die Einheit in Christus Jesus, unserem Erlöser ist. Wir sind eins gemacht mit ihm und da wir eins mit ihm sind, sind wir auch eins miteinander. Diese Einheit bedeutet nicht, dass wir alle die gleiche Perspektive und Meinung über alle (nicht grundlegenden) Themen haben, umso weniger über Weltgeschehnisse.

Wir befinden uns in einer Zeit, in der diese Einheit besonders angegriffen und bedroht wird, und das nicht unbedingt direkt von außen, wenngleich die äußeren Bedingungen und Situationen den Weg dafür bereiten. Doch die Anfechtung kommt von innen und hier auch nicht in erster Linie von einzelnen Personen oder den verschiedenen Meinungsgruppen, die sich bilden, sondern aus dem Inneren jedes Einzelnen, von dem alten Menschen, dem inneren Ich, mit dem wir immer noch zu ringen haben und lernen abzulegen (vgl. Röm 7; 1Ptr 1,6.7).

Darum ist es wichtig, uns an grundlegende Prinzipien und Aufforderungen der Heilige Schrift zu erinnern und sie uns bewusst vor Augen zu stellen, wie auch die Apostel nicht müde wurden, die Gemeinden immer wieder neu zu erinnern – Prinzipien, die Gott uns gegeben hat, um diese Einheit zu bewahren. Wichtig hier ist, dass es nicht darum geht, dass wir alle die gleiche Meinung bezüglich Corona oder anderen Themen haben. Es wird immer Themen geben, in denen wir nicht alle Überzeugungen teilen werden (vgl. 2Joh 5.6, 2Ptr 1,3-12).

Wenn unser Kennzeichen als Christen und das, was die Welt auf Gott hinweisen soll, die Liebe untereinander ist, dann wollen wir anhand von 1Kor 13,4-7 als Gemeinde Gottes Gehorsam leisten und ihn verherrlichen, indem wir …

  1. … einander in Liebe aufnehmen, aktiv lieben und uns gegenseitig hingeben, indem wir nachfragen, wie es dem Anderen geht, wo die Nöte sind und wie es unter der Woche aussieht, wenn sie in der Welt sind, besonders wie es bei ihnen im Glauben steht und füreinander beten;
  2. … aufeinander achten und nicht auf unser “Recht” pochen. Vielmehr sollen wir schauen, wie wir den Anderen im Glauben stärken und Christus widerspiegeln können in unseren Gesprächen, indem wir auch auf unsere Wortwahl, unseren Ton und unsere Mimik achten;
  3. … dankbar sind in allem, und daher uns nicht beschweren wegen Entscheidungen der Regierung oder der Ältesten, weiterhin nicht über andere schlecht reden, weil das zur Distanzierung und Verachtung führt, welches die Anfänge von Spaltung sind;
  4. … uns selbst als fehlbar und eingeschränkt in Weisheit und Wissen einschätzen, damit wir auseinanderhalten können, was unsere Präferenzen sind und was Gott von seinem Wort klar von uns fordert, und wir gemeinsam Gott um Weisheit bitten und uns freuen an den Wahrheiten, die er uns erkennen lässt;
  5. … lernen, unter diesem Druck auszuharren und einander zu ertragen, mit Geduld unter diesen Zuständen stets auf unsere Hoffnung Jesus Christus selbst zu schauen, und bereit sind, Leid zu ertragen.